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Keine verdächtige Mail reicht aus

07.12.2008

Die Meldung ist etwas älter, aber passt gut zu der Meldung “Eine verdächtige Mail reicht aus” von heute vormittag. Der Spiegel berichtet:

Der Bundesnachrichtendienst (BND) hat über Jahre ein Büro der Deutschen Welthungerhilfe in Afghanistan überwacht. Gegenüber den Entwicklungshelfern offenbarte der BND, er habe von Oktober 2005 bis April 2008 den E-Mail-Verkehr des von der Welthungerhilfe geleitete Afghanistan NGO-Safety Office (Anso) teilweise mitgelesen.

Die Abhöraktion sei “zur Erkennung und Begegnung internationaler terroristischer Anschläge” durchgeführt worden, die Auswertung der Informationen habe der “Einschätzung der allgemeinen Sicherheitslage in Afghanistan” und dem Schutz deutscher Einrichtungen gedient.

Aber das ist nur der eine Teil. Wirklich witzig wird es durch diese Erkenntnis:

Besonders pikant: Zu dieser Zeit wurde die Welthungerhilfe von Ingeborg Schäuble geleitet, der Ehefrau des Bundesinnenministers.

Aber keine Sorge: Die Aktion wurde laut SPON von der Geheimkommission des deutschen Bundestages “gebilligt”. Die aber ist so geheim, dass man zu ihr keine Infos finden kann. So wenig wie zu dem Fall an sich offizielle Infos zu finden sind. So ist das wahrscheinlich im Kampfs gegen den Terror: Heimlichtuerei ist da wohl am wichtigsten?

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