Die Datenwoche im Datenschutz (KW48 2010)
03.12.2010
Sie können nicht alles lesen. Hier finden Sie einen subjektiv zusammengestellten Querschnitt zu Datenschutz-Themen dieser Woche (Kinderschutzgipfel, Referendum, Wikileaks, Chaos Computer Club, Thomas de Maiziere, Peter Schaar fordert Umdenken).
Samstag, 27. November 2010
Beim zweiten Kinderschutzgipfel warb Isabella Gold vom bayerischen Familienministerium für eine starke Vernetzung all derjenigen, die mit Kleinkindern zu tun haben: Ärzte, Krankenhäuser, Hebammen sowie Schulen, Kindergärten und Beratungsstellen.
Da für die Erziehung in erster Linie die Eltern zuständig sind, so Gold, sei es wichtig, ihre Erziehungskompetenz frühzeitig zu stärken. “Es geht nicht darum, Eltern ihre Kinder wegzunehmen.” Gleichwohl müsse das Jugendamt intervenieren, wenn Kinder massiv vernachlässigt oder misshandelt werden. Dem stunden auch Schweigepflicht und Datenschutz nicht entgegen. Mehr…
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Sonntag, 28. November 2010
Die Stadt Winterthur (Schweiz) kann ihr geplantes Statistikprojekt zur Wohnbaupolitik nicht wie geplant durchführen. Die Stimmberechtigten haben das Referendum der SVP unterstützt, weil sie den Datenschutz gefährdet sahen. Sie störte, dass bereits vorhandene Daten wie etwa das Vermögen oder das Einkommen einer Person mit der Wohnsituation verknüpft werden sollen. Dies greife zu tief in die Privatsphäre ein. Mehr…
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Montag, 29. November 2010
Wikileaks enthüllt die kritische Sicht der USA. Nach der Veröffentlichung von Depeschen von US-Diplomaten auf der Whistleblower-Plattform Wikileaks hat Entwicklungshilfeminister Dirk Niebel die immer wichtiger werdende Rolle des Datenschutzes betont. Er machte darauf aufmerksam, dass die Sammelwut von Daten auch für den Bürger schlimm sein kann, wenn “Patientendaten irgendwann auch so veröffentlicht werden wie diese Berichte”. Mehr…
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Dienstag, 30. November 2010
Der Chaos Computer Club hat davor gewarnt, dass künftig auch ärztliche Diagnosen oder Strafakten ihren Weg in das Internet finden könnten. Seit vielen Jahren nähmen die Datenmengen, die bei staatlichen und privaten Stellen gesammelt würden, beständig zu. “Man denke sich nur, dass der gesamte Datensatz, der jetzt bei Wikileaks veröffentlicht worden ist, auf eine SD-Karte von der Größe eines Fingernagels draufpasst.” Mehr…
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Mittwoch, 1. Dezember 2010
Bundesinnenminister Thomas de Maiziere will den Datenschutz im Internet ausweiten. Der Verbreitung persönlicher Daten müssten Grenzen gesetzt werden, sagte de Maiziere am Mittwoch in Berlin.
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Donnerstag, 2. Dezember 2010
Der Bundesbeauftragte für den Datenschutz nimmt die Veröffentlichung vertraulicher Dokumente von US-Diplomaten zum Anlass, ein generelles Umdenken bei der Speicherung von Daten anzumahnen. Nachdem die Website Wikileaks abertausende von vertraulichen Dokumenten veröffentlicht hatte, forderte jetzt der Bundesdatenschutzbeauftragte Peter Schaar eine radikale Trendwende beim Umgang mit persönlichen Daten: “Wir brauchen nicht immer mehr, sondern weniger Daten, und die Daten müssen ordentlich geschützt werden.”
Autor:
Eckehard KraskaTelefon: 089-1891 7360
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