Datenschutz

Eben darum.

23.06.2008

Die Politiker möchten am liebsten immer mehr unserer Daten in einen Personalausweis packen. Ganz vorne stehen dabei biometrische Daten. Warum Datenschützer dagegen sind, lässt sich nun auf Heise nachlesen, die auf einen Skandal ganz neuer Dimension hingewiesen haben:

Bei Einwohnermeldeämtern in Deutschland ist es nach einem Bericht des ARD-Fernsehmagazins Report München zu einer schweren Panne gekommen: Den Recherchen zufolge waren die Daten von Bürgern aus rund 200 Städten und Gemeinden über Jahre hinweg frei im Internet zugänglich.[…] Bei einem Test bei fünf Gemeinden seien binnen weniger Sekunden sämtliche Daten ahnungsloser Bürger geliefert worden – vom Familienstand über das Geburtsdatum bis zur Religionszugehörigkeit. Auch Passfotos der abgefragten Personen seien sichtbar gewesen.

Fakt ist: Es spielt keine Rolle, ob man den Behörden einen potentiellen Mißbrauch unterstellt oder nicht. Die Möglichkeit eines Fehlers und die damit verbundenen Konsequenzen sollten schlichtweg ausreichen um das Prinzip der Datensparsamkeit stringent anzuwenden.

Dazu auch SPON und Tagesschau.de.

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Kontakt

Rechtsanwalt Dr. Sebastian Kraska,
externer Datenschutzbeauftragter

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3 Kommentare zu diesem Beitrag:

Ein Mensch

Die Frage bleibt aber, warum diese Daten über das öffentliche Internet abgefragt werden können, egal mit welchen Passwort.

Sowas gehört in ein internes Netz der Behörde, das von aussen nicht zugänglich ist. Wenn überhaupt, könnte man berechtigten Anwendern Zugang per VPN gewähren.

Ein vernünftiger Umgang mit sensiblen Daten entspricht aber nicht den Plänen der Macher. Im Gegenteil, mit dem RISER-Projekt will man einen europaweiten Zugriff auf Meldedaten für jedermann etablieren.

Bernhard

Es wäre ja immerhin möglich durch eine Einmalpasswörter, PKI etc. Zugriff von überall, aber eben nur für zuvor eingetragenen Rechnern zu ermöglichen. Dass derartige Dienste mittels Username/Passwort "geschützt" sind wäre mir nie in den Sinn gekommen.

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