Kampf gegen Raubkopierer bei der Süddeutschen?
12.01.2009
Ich bin weiterhin überrascht – ich habe schonmal berichtet, dass die Süddeutsche beim Thema Raubkopierer eher an Lobby als an freie Presse erinnert.
Der “Kampf” geht wohl weiter, jetzt nachdem DRM endgültig gefallen ist, hält man bei der SZ die Fahne weiter hoch – zu lesen hier. Ich möchte da nur noch zwei Sachen kommentieren, einfach mal aus meiner Lebenswirklichkeit heraus:
Weil die Internetnutzer aber von Anfang an daran gewohnt waren, dass die Freiheit des Internets nicht nur die absolute, weltweite Meinungsfreiheit, sondern auch den kostenlosen Zugang zu Kulturgütern aller Art bedeutete, war es fast unmöglich, mit Musik, Filmen oder auch Zeitungsinhalten im Netz Geld zu verdienen. Die Tüftlermentalität der so- genannten Hacker fand immer Wege, um jeden nur erdenklichen Schutzmechanismus außer Kraft zu setzen.
Ah ja? Ich dachte immer, das Problem wäre der fehlende Standard bei Bezahlsystem, die Inkompatibilität von DRM-Musik (schon mal ein m4b auf einen nicht-iPod kopiert?) und die Unsicherheit der Shops. Aber nein, das Problem sind dann wohl doch die Hacker.
Witzig ist aber auch das hier:
Die Aushebelung der Urheberrechte schafft jetzt schon ein Zweiklassensystem mit einem tiefen Graben zwischen Stars und einem kulturellen Prekariat.
Klar, vor dem bösen Internet gab es ja keinen Unterschied zwischen den “reichen Stars” und den Independent-Bands. Die waren bis in die 90er quasi auf gleicher Augenhöhe.