Datenschutz

Offtopic: Schweinegrippe, Impfung, Squalen und das Golfkriegssyndrom

12.11.2009

Dies ist Offtopic, ganz klar, aber ich nehme es hier auf da es einige interessieren wird. Es geht um den Wirkstoffverstärker Squalen, der dem H1N1–Impfstoff Pandemrix beigefügt ist. Ich wurde darauf aufmerksam, dass zahlreich im Internet zu lesen ist, dass dieser Wirkstoff im Verdacht steht, ds Golfkriegssyndrom (mit-)verursacht zu haben. So etwas macht natürlich Angst, vor allem, wenn man es u.a. bei Ärzten liest, z.B. hier:

Mir ist aufgefallen, dass immer die gleichen Aussagen wiederholt werden auf Internetseiten und in Foren, speziell dies hier:

Bei 95 % der Geimpften mit Golfkriegssyndrom wurden Squalen-Antikörper gefunden, bei den Geimpften aber nicht Erkrankten bei 0 %.

Allerdings fiel mir auch auf, dass es faktisch nie Quellenbelege gibt. Es wird immer diese Aussage wiederholt, gerne gepaart mit dem Hinweis “Studien würden das bestätigen”. Da ich dazu nichts gefunden habe, habe ich kurzerhand das Robert-Koch-Institut gefragt. Die Antwort – übrigens mit Quellen versehen – dürfte für Verunsicherte Laien und die Diskussion sicherlich eine Bereicherung sein.

Anmerkung: Ich gebe die Antwort hier nur für alle anderen weiter. Ich habe kein Interesse an einer Diskussion zum Thema oder Mails mit Argumenten pro/contra Impfung oder einem sonstigen Austausch zum Thema Squalen.

Hier nun die Mail des RKI als Antwort auf meine Bitte um Stellungnahme zum Thema “Squalen” und “Golfkriegssyndrom”:

Sehr geehrter Herr Ferner,

vielen Dank für Ihre Anfrage. Für die Prüfung und Zulassung von Impfstoffen ist das Paul-Ehrlich-Institut (Bundesamt für Impfstoffe) zuständig. Auf den Internetseiten des PEI finden Sie ausführliche Informationen zur Wirksamkeit und Sicherheit der – von der Europäischen Arzneimittelkommission zugelassenen – Pandemie-Impfstoffe (www.pei.de/schweinegrippe).
Zur Diskussion über einen vermeintlichen Zusammenhang zwischen einer Erhöhung von Antikörpern gegen Squalen durch einen Anthraximpfstoff und dem Golfkriegssyndrom folgende Hinweise: Ein solcher Zusammenhang konnte in Studien nicht bestätigt werden, siehe z.B. Phillips CJ, Matyas GR, Hansen CJ, Alving CR, Smith TC, Ryan MA. Antibodies to squalene in US Navy Persian Gulf War veterans with chronic multisymptom illness. Vaccine. 2009 Jun 12;27(29):3921-6. Epub 2009 May 3. Hierzu existieren auch FAQs der WHO: Link

Bereits seit dem Jahr 2000 wird in Deutschland der Impfstoff Fluad der Firma Novartis verwendet, der Squalen als Adjuvanz enthält (MF59). Weltweit ist dieser Impfstoff mehr als 40 Millionen mal verimpft worden und es hat sich kein auffälliges Nebenwirkungsprofil gezeigt.

Die vollständigen Empfehlungen der Ständigen Impfkommission zur Neuen Grippe inkl.

Eine Bündelung von Informationen verschiedener Institutionen und Adressen möglicher Ansprechpartner vor Ort, inkl. Links zu den einzelnen Bundesländern, ist auf der unter der Federführung des Bundesgesundheitsministeriums erarbeiteten Internetseite www.neuegrippe.bund.de erhältlich.

Mit freundlichen Grüßen Im Auftrag

Beitrag teilen:

Kontakt

Rechtsanwalt Dr. Sebastian Kraska,
externer Datenschutzbeauftragter

Telefon: 089-1891 7360
E-Mail: email@iitr.de
www.iitr.de

0 Kommentar zu diesem Beitrag:

Kommentar schreiben:

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

IITR Chatbot IITR Chatbot