Dr. Sebastian Kraska
- Rechtsanwalt mit Schwerpunkt Datenschutzrecht
- Beirat der Zeitschrift für Datenschutz (ZD)
Ein Datenschutzkoordinator ist eine Schlüsselperson innerhalb einer Organisation, die dafür verantwortlich ist, die Einhaltung der Datenschutzgesetze, insbesondere der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) in der Europäischen Union, zu überwachen und zu koordinieren. Diese Rolle ist besonders wichtig in Zeiten, in denen der Schutz personenbezogener Daten höchste Priorität hat und strenge gesetzliche Anforderungen erfüllt werden müssen.
Der Datenschutzkoordinator arbeitet eng mit dem Datenschutzbeauftragten (DSB), falls ernannt, und anderen Abteilungen zusammen, um sicherzustellen, dass alle Aspekte der Datenverarbeitung innerhalb der Organisation den Datenschutzprinzipien entsprechen. Dazu gehört nicht nur die Überwachung der Einhaltung von Datenschutzvorschriften, sondern auch die Implementierung von Datenschutzstrategien und -richtlinien, die Schulung von Mitarbeitern in Datenschutzfragen und die Beratung bei der Entwicklung neuer Projekte oder Prozesse unter Berücksichtigung des Datenschutzes.
Der Datenschutzkoordinator spielt eine zentrale Rolle bei der Förderung einer Datenschutzkultur innerhalb der Organisation und dient als Ansprechpartner für Mitarbeiter und externe Anfragen bezüglich des Datenschutzes. Seine Arbeit hilft, das Risiko von Datenschutzverletzungen zu minimieren und das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Organisation zu stärken, indem gewährleistet wird, dass personenbezogene Daten sicher und gemäß den gesetzlichen Anforderungen behandelt werden.
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Dr. Sebastian Kraska
Michael Wehowsky
Sabine Schmitt-Hennig
Die IITR Datenschutz GmbH bietet Ihnen ein zertifiziertes Datenschutz-Management-System nach Maßgabe von ISO27701.
Zudem sind wir Mitglied im Verband DIN.
Um Datenschutzkoordinator zu werden, ist in der Regel eine Kombination aus fachspezifischer Ausbildung und praktischer Erfahrung erforderlich. Ein Studium im Bereich Recht, Informatik oder Wirtschaftswissenschaften kann eine solide Grundlage bieten. Wesentlich sind zudem Kenntnisse in Datenschutzgesetzen wie der DSGVO. Viele Datenschutzkoordinatoren absolvieren spezielle Schulungen oder Zertifizierungen im Bereich Datenschutz, um ihr Fachwissen zu vertiefen. Praktische Erfahrungen in Datenschutzprojekten oder in der IT-Sicherheit sind ebenfalls von Vorteil. Starke analytische Fähigkeiten, ein gutes Verständnis für Prozesse und Kommunikationsstärke sind essenziell für die erfolgreiche Ausübung dieser Rolle.
Prinzipiell kann jeder Datenschutzkoordinator werden, der über das erforderliche Fachwissen im Datenschutzrecht und ein Verständnis für die entsprechenden technischen und organisatorischen Maßnahmen verfügt. Dies umfasst Personen mit Hintergrund in Rechtswissenschaften, Informationstechnologie, Betriebswirtschaft oder ähnlichen Fachgebieten, die sich durch Weiterbildungen, Zertifizierungen oder praktische Erfahrung in Datenschutz spezialisiert haben. Wichtig sind zudem analytische Fähigkeiten, Detailgenauigkeit und Kommunikationsstärke. Organisationen suchen oft nach Bewerbern mit einem guten Verständnis für die internen Abläufe und der Fähigkeit, Datenschutzanforderungen effektiv in bestehende Prozesse zu integrieren.
Das Gehalt eines Datenschutzkoordinators kann stark variieren und hängt von Faktoren wie Berufserfahrung, Branche, Unternehmensgröße und Standort ab. In Deutschland liegt das durchschnittliche Jahresgehalt eines Datenschutzkoordinators etwa zwischen 40.000 und 70.000 Euro. In größeren Unternehmen oder spezialisierten Branchen mit hohen Datenschutzanforderungen können die Gehälter auch höher ausfallen. Zusätzliche Qualifikationen und spezialisierte Kenntnisse im Bereich des Datenschutzes können das Einkommen weiter steigern.
Der Datenschutzbeauftragte (DSB) ist eine gesetzlich vorgeschriebene Rolle in Organisationen, die umfangreich personenbezogene Daten verarbeiten, und dient als unabhängiger Expert für Datenschutzfragen, Überwachung der Compliance und Ansprechpartner für die Datenschutzbehörden. Der Datenschutzkoordinator hingegen unterstützt und koordiniert die Umsetzung der Datenschutzmaßnahmen innerhalb der Organisation, arbeitet oft operativ und kann als Bindeglied zwischen verschiedenen Abteilungen und dem DSB fungieren. Während der DSB eher eine beratende und überwachende Funktion hat, ist der Datenschutzkoordinator stärker in die täglichen Prozesse und die praktische Umsetzung des Datenschutzes involviert.
Unternehmen und Organisationen, die personenbezogene Daten verarbeiten, benötigen in der Regel einen Datenschutzkoordinator, um die Einhaltung der Datenschutzgesetze, insbesondere der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) in der Europäischen Union, sicherzustellen. Dies umfasst eine breite Palette von Organisationstypen, darunter:
1. Großunternehmen: Insbesondere solche, die umfangreiche Mengen an personenbezogenen Daten verarbeiten oder spezielle Daten wie Gesundheitsinformationen, finanzielle Details oder Kinderdaten handhaben.
2. Technologie- und IT-Firmen: Unternehmen, die Cloud-Dienste, Softwareentwicklung oder Online-Plattformen anbieten, müssen strenge Datenschutzmaßnahmen implementieren.
3. Gesundheitssektor: Krankenhäuser, Arztpraxen und andere Gesundheitsdienstleister, die sensible Gesundheitsdaten verarbeiten.
4. Finanzinstitute: Banken, Versicherungen und andere Finanzdienstleister, die Kundeninformationen verwalten.
5. Bildungseinrichtungen: Schulen und Universitäten, die personenbezogene Daten von Schülern und Studenten verarbeiten.
6. Öffentlicher Sektor: Behörden und öffentliche Einrichtungen, die Bürgerdaten für verschiedene Zwecke sammeln und verarbeiten.
7. E-Commerce-Unternehmen: Online-Händler, die Kundendaten für Transaktionen und Marketingzwecke nutzen.
Im Wesentlichen benötigt jede Organisation, die personenbezogene Daten in einem Umfang verarbeitet, der eine systematische Überwachung, Bewertung und Verbesserung der Datenschutzpraktiken erfordert, einen Datenschutzkoordinator, um Compliance sicherzustellen und das Risiko von Datenschutzverletzungen zu minimieren.